Was ist henri nannen?

Henri Nannen war ein deutscher Journalist und Verleger, der vor allem für seine Tätigkeit als Chefredakteur des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bekannt ist. Er wurde am 25. Dezember 1913 in Emden geboren und verstarb am 13. Oktober 1996 in Hamburg.

Nannen war bereits während der Zeit des Nationalsozialismus journalistisch tätig und arbeitete unter anderem für die "Emder Zeitung" sowie das "Emder Tageblatt". Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1945 Mitbegründer und Chefredakteur des Nachrichtenmagazins "Der Stern", das jedoch aufgrund politischer Auseinandersetzungen im Verlag Gruner + Jahr geschlossen wurde. Anschließend wechselte er zum ebenfalls neu gegründeten "Spiegel", wo er 1959 die Position des Chefredakteurs übernahm und maßgeblich die journalistische Ausrichtung des Magazins prägte.

Unter Nannens Leitung entwickelte sich der "Spiegel" zu einem erfolgreichen und einflussreichen Medium, das durch investigativen Journalismus und Enthüllungsreportagen bekannt wurde. Nannen setzte sich für unabhängigen und kritischen Journalismus ein und engagierte sich auch gesellschaftlich in verschiedenen Funktionen, etwa als Vorsitzender der freien Journalistengewerkschaft DJV.

Im Jahr 1971 trat Nannen von seinem Posten als Chefredakteur des "Spiegel" zurück, blieb jedoch weiterhin als Herausgeber des Magazins aktiv. Darüber hinaus gründete er die Henri-Nannen-Schule für Journalismus in Hamburg, die bis heute eine renommierte Ausbildungsstätte für Journalisten ist.

Henri Nannen erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein journalistisches Wirken, darunter das Große Bundesverdienstkreuz sowie der Theodor-Wolff-Preis für herausragenden Journalismus. Sein Einfluss auf den deutschen Journalismus und sein Engagement für die Pressefreiheit werden bis heute gewürdigt.